Familie

Das intakte Datenfeld des „Familienmusters“ ist ein unentbehrlicher Kraftquell für jeden Angehörigen und insbesondere auch für die Gesamtheit einer gesunden Gesellschaft. Wird diese Ordnung durcheinander gebracht, entstehen Zwist und Chaos auf den persönlichen Ebenen der Familienmitglieder und infolgedessen auch in deren weiteren und weitesten Umkreisen.

Jedes informelle Muster besteht — physikalisch gesehen — aus Schwingung und Frequenz. Daraus bilden sich chronologische Erscheinungen, nämlich Rhythmus und Reigen. Der Reigen ist ein uns wohlbekanntes Phänomen — als fließender Kreis definiert er Zyklen jeglicher Art.  Beispielsweise den Jahreskreis mit den Jahreszeiten oder den Lebenskreis von Geburt bis Tod etc. — schlicht alles, was die Stadien biologischer oder geistiger Reife durchläuft.

Das, was wir als Familie, Sippe, Volk benennen, sind ebensolche zyklischen Reigen. Der über viele Generationen herausgebildete „Familien- oder Volkskreis“ ist im Grunde genommen eine natürliche Erscheinung und hat für die ihm Zugehörigen die Qualität einer beschützenden Runde. Bewegen wir uns also zugleich im Takt mit unseren Vorfahren haben wir an allem teil, was bis heute energetisch erwirtschaftet wurde. Man mag vergangene Ereignisse als gut oder schlecht bewerten — im Endeffekt steht die Anhäufung von Lebenspotential, die der jeweils nächsten Generation bedingungslos zu ihrer Verfügung gestellt wird. Im Laufe einer Familienevolution werden in dem immer größer werdenden Stammbaum differenzierte und komplexe Lebensmuster geprägt. Rhythmische Wiederholungen finden oft erst nach großen Zeiträumen statt. So entzieht sich das „Stammesmuster“ aus Gründen lebensübergreifender Ereignisse einer rationalen Analyse. Es kann letztlich nur tradiert werden, z.B. über Sitten und Gebräuche, Märchen und Legenden oder eine lupenreine und lückenlose Geschichtsaufzeichnung. Geschieht dies nicht oder in verzerrter Form, sind Bestimmung und Richtung dem Menschen nicht mehr offenbar. Der geschützte Raum wird preisgegeben.

Doch wo der Verstand versagt, wird der Rhythmus des Herzens zum Gefühl erhoben und die segensreiche Bewegung im Reigen der Ahnen dennoch erkannt und gelebt. Die Einbeziehung des Erbes aller unserer Vorfahren in unser Leben ist der Schlüssel zur Beseitigung sozialer Missstände sowie Krankheit an Körper, Geist und Seele des Einzelnen in der Gemeinschaft. Denn zur Familie gehört nicht nur die aktuelle Generation, sondern vielmehr die gesamte Linie der Blutsverwandten bis hin zur Urquelle des Lebens überhaupt. Ganz folgerichtig umschlingt das Familienband Generationen. Wird die Linie bewusst oder unbewusst unterbrochen, sind Leib, Leben und Gemeinschaft bedroht.

Die gewissenhafte Anwendung tradierten Kulturguts ist die Kernbotschaft, wenn es um effektive Veränderungsarbeit geht. Ist der Mensch bereit, im Rahmen seiner Herkunft Charakter und Charisma herauszubilden, gesundet er und mit ihm sein gesamtes Umfeld.  Das bedeutet nicht etwa im „Gestern“ zu verharren, sondern ganz im Gegenteil, mit den Erkenntnissen unserer Ahnen im „Heute“ einen Mehrwert zu schöpfen. Der Mensch, als lebendige und willensbegabte Intelligenz, besinnt sich seiner Quelle und verwaltet sich selbst, indem er die Vielfalt des irdischen Kosmos in seinen Ursprüngen kennt und erhält. Neue Lebensräume erschließen sich demjenigen, der die Welt im Glauben an das Potenzial und die Güte seiner Vorfahren als Produkt ihrer Bemühungen um das Gemeinwohl versteht.